Neurofeedback bei ADHS – Stellungnahme zur aktuellen Berichterstattung
München, 17. Februar 2012. In der aktuellen Debatte um ADHS wird vornehmlich über die Behandlung mit dem Wirkstoff Methylphenidat, dessen Nebenwirkungen und den enormen Anstieg der Verschreibungen berichtet. Neue Therapien wie das Neurofeedback-Training werden kaum erwähnt, sind aber nebenwirkungsfrei und können Betroffenen langfristig helfen. Experten sind sich zudem einig, dass das Neurofeedback-Training die medikamentöse Behandlung von ADHS positiv ergänzen kann.
Die Wirksamkeit dieser Methode als ergänzende Kombinationstherapie zur medikamentösen Behandlung bei ADHS ist wissenschaftlich belegt. Jedoch ist Neurofeedback als Bestandteil der multimodalen Therapie immer noch vielen Betroffenen unbekannt.
Bei Neurofeedback wird die elektrischen Aktivitäten des Gehirns gemessen und an einen speziellen Computer weitergeleitet. Die gemessenen Signale, die Aufschluss über die Gehirnaktivitäten geben, werden dem Therapeuten in Echtzeit – ähnlich wie bei einem normalen EEG –angezeigt. Zudem sieht der Patient auf einem „eigenen“ Monitor eine Animation, die sich gemäß seiner Gehirnaktivitäten bewegt. Durch diese direkte optische und auch akustische Rückmeldung – das Feedback – erlernen Betroffene die gezielte Selbstregulation ihrer Gehirnaktivität und können so langfristig bewusst Entspannungszustände erzeugen.
Neurofeedback setzt also direkt an der Ursache der Erkrankung an und stellt eine wirksame Ergänzung zur medikamentösen Therapie dar. Medikamentendosen können durch das Training teils deutlich reduziert werden.
Im Rahmen des multimodalen Therapieansatzes zur ADHS-Behandlung stellt Neurofeedback daher eine wirksame und bei Anwendung durch einen geschulten Arzt oder Ergotherapeuten eine nebenwirkungsfreie Ergänzung dar.