ADHS: Unterschiedliche typische Symptome bei Jungen und Mädchen

Die Symptome einer ADHS können bei Jungen und Mädchen so verschieden sein, dass die Erkrankung insbesondere bei Mädchen oftmals nicht erkannt werde.

Dies veröffentlicht der Bundesverband Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in einer Pressemitteilung vom 13.06.2018.

ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) äußere sich bei Mädchen weniger durch Hyperaktivität und Aggressionen, sondern eher durch innere Unruhe, andauerndes Reden und starke emotionale Schwankungen; auch andere Symptome wie Vergesslichkeit, mangelnde Selbstorganisation, Tagträumerei, Ängstlichkeit und ein niedriges Selbstbewusstsein würden weniger ins Auge fallen als die typischen Verhaltensstörungen bei Jungen mit einer ADHS, so Dr. Klaus Skrodzki, Vorstandsmitglied der AG ADHS.

Weiter merkte Dr. Skordzki an, dass ADHS-Patientinnen mehr als männliche Patienten bemüht seien, sich anzupassen und nicht aufzufallen. Sie würden es häufig schaffen sich in der Schule zusammenzureißen, seien dann aber zuhause sehr erschöpft, labil oder würden impulsive Ausbrüche zeigen. Mit zunehmender Belastung in den höheren Klassen gelänge es ADHS-Patientinnen dann oft nicht mehr, sich einzufügen. Oft würden sie dann Begleiterkrankungen wie depressive Symptome, selbstverletzendes Verhalten, Essstörungen oder Anzeichen einer Angsterkrankung entwickeln, die dann diagnostiziert und behandelt würden, wohingegen die zugrundeliegende ADHS-Störung lange unerkannt bleibe.

Erst wenn die Diagnose ADHS gestellt sei und behandelt würde, so Dr. Skrodzki, würden die entsprechenden Therapien auch meist die Begleit- und Folgeerkrankungen verbessern.

Diese Pressemitteilung wurde herausgegeben von dem Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) e.V. am 13.06.2018

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