Marburger Studie zu Neurofeedback bei Tinnitus

Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, erforschen Wissenschaftler der Universität Marburg in einer Studie Neurofeedback als Behandlungsmöglichkeit bei Tinnitus.

Mit der Neurofeedback-Therapie, bei der die Patienten erlernen, neuronale Prozesse zu regulieren, die normalerweise unwillkürlich ablaufen, soll zum einen darin unterstützen, die Ohrgeräusche zu vermindern. Zum anderen könne sie auch die Wahrnehmung des Tinnitus positiv beeinflussen, so Psychologen der Universität Marburg.

Den vollständigen Artikel der Saarbrücker Zeitung vom 26.02.2019 finden Sie hier.

Kann Neurofeedback Tinnitus lindern?

Wie das Portal „innovations-report“ am 05.02.2019 berichtet, untersuchen Forschende der Universität Marburg den Einsatz von Neurofeedback bei Tinnitus.

Tinnitus werde durch aktive im Neurone im Gehirn verursacht, die ein Phantomgeräusch produzierten, obwohl kein Geräusch von außen vorhanden sei. So beschreibt der dänische Psychologe Jensen, der selber mit Tinnitus lebt, die Krankheit. Die Forscher um Jensen und Dr. Cornelia Weise erhoffen sich, mit Neurofeedback die Geräusche im Ohr zu vermindern, sodass Betroffen damit besser zurecht kämen. Außerdem könnten Wahrnehmung und Bewertung des Tinnitus durch die Betroffenen verändert werden. Die Studie ist eine Kooperation der Universität Marburg und des Eriksholm Research Center in Kopenhagen.

Den vollständigen Artikel von „innovations-report“ finden Sie hier. Weitere Informationen zum Studienvorhaben und der möglichen Studienteilnahme finden Sie hier.

Neurofeedback verbessert Lernerfolg

Wie „n-tv“ am 18.1.2019 berichtet, konnte ein Forscherteam der Ruhr-Universität Bochum zeigen, dass Neurofeedback Lernerfolg steigern kann.

Teilnehmer der Studie, die mit Neurofeedback gezielt das Verstärken von bestimmten Hirnströmen trainiert haben, schnitten bei Lernaufgaben besser ab als Teilnehmer mit verringerten Hirnströmen. Durch dieses gezieltes Verstärken von Hinströmen lässt sich die Aufmerksamkeit fördern und damit die Lernfähigkeit verbessern.

Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass Neurofeedback Training nicht nur Lernen im Alltag unterstützen kann, sondern auch die klinische Rehabilitation beschleunigen kann.

Den vollständigen Artikel von „n-tv“ finden sie hier.

Situation und Versorgung psychisch erkrankter Kinder deutschlandweit unterschiedlich

In einer Mitteilung vom 20.11.2018 beleuchtet die Ärzte Zeitung online, basierend auf Daten des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) die Versorgungsstruktur psychisch kranker Kinder in Deutschland. Nicht alle von ihnen befinden sich in fachärztlicher Behandlung.

(München, 06.12.2018) Nach Abrechnungsdaten des ZI wurde im vergangenen Jahr bei minderjährigen Patienten insgesamt 14,5 Millionen Mal eine Diagnose für eine psychische Erkrankung gestellt. Damit habe in den Jahren 2009 bis 2017 etwa jedes vierte Kind bzw. jeder vierte Jugendliche in mindestens einem Quartal eine solche Diagnose erhalten. Die Diagnoseprävalenz für ADHS sei in diesem Zeitraum leicht gestiegen, von 4,1 % in 2009 auf 4,3 % in 2016. Dabei seien die regionalen Unterschiede nach wie vor hoch, sie variierten zwischen 1,6 und fast 10 %, je nach Region.

Nur zwei Drittel der psychisch erkrankten jungen Menschen würden jedoch von einem Facharzt versorgt werden, im übrigen Drittel seien aber rund 87% in allgemein- oder kinderäztlicher Versorgung. Zukünftig sollten junge Patienten schneller an Fachpersonen verwiesen werden, nicht zuletzt um auch Haus- und Kinderärzte zu entlasten. Gründe für die ausbleibende Inanspruchnahme ärztliche Leistungen seien vor allem Angst vor Stigmatisierung und lange Wartezeiten, so die Ärztezeitung.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier .

Robert-Koch-Institut: psychische Auffälligkeiten häufig

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat aktuelle Daten aus der Studie zu der gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) veröffentlicht.

Die häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen unter Heranwachsenden sind laut RKI Allergische Erkrankungen, psychische Auffälligkeiten und Verletzungen durch Unfälle.
16,9% der Kinder und Jugendlichen zeigten in der aktuellen Erhebung psychische Auffälligkeiten. Im zeitlichen Verlauf zeigte sich jedoch ein positiver Trend,  in der KiGGS-Basiserhebung von 2003 bis 2006 waren noch 20% aller Kinder psychisch auffällig. Der leichte Rückgang ist vermutlich durch in den letzten Jahren gestiegene mediale und wissenschaftliche Aufmerksamkeit und daraus resultierende gesundheitspolitische Initiativen und Versorgungsmaßnahmen zu begründen.

Unter den psychischen Erkrankungen zeigt wiederum ADHS die höchsten Fallzahlen, laut RKI haben 4,4% der Kinder eine entsprechende Diagnose. Auch dieser Wert liegt einen Prozentpunkt unterhalb der Basiserhebung. Weiterhin konnte beobachtet werden, dass psychische Auffälligkeiten bei niedrigem sozioökonomischen Status vermehrt auftreten.

Den vollständigen Bericht des RKI finden sie hier, im Journal of Health Monitoring

Klinik in Österreich behandelt Patienten mit Neurofeedback

Im Salzkammergutklinikum Vöcklabruck werden seit einigen Monaten Patienten mit AHDS oder Depressionen mit Neurofeedback behandelt.

Wie die Oberösterreichischen Nachrichten am 22.08.2018 berichten, setzt die Salzkammergutklinik Vöcklabruck Neurofeedback als Behandlungsmethode bei stationären Patienten ADHS und schwer behandelbaren Depressionen ein. Der Artikel erklärt den Ursprung von Neurofeedback sowie das Verfahren selber. Unter anderem berichtet auch Primar Christoph Silberbauer, Leiter der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am Salzkammergutklinikum Vöcklabruck Artikel über Funktion, Dauer und Erfahrungen in der Neurofeedback Therapie.

Den vollständigen Artikel können Sie hier abrufen

Störung im neuronalen Belohnungssystem mögliche Ursache für beeinträchtigtes Sozialverhalten bei Autismus

Autismus-Spektrum-Störungen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, das Betroffene ein beeinträchtigtes Sozialverhalten zeigen, beispielsweise Probleme haben Emotionen bei anderen zu erkennen und die Motivation verlieren mit anderen zu interagieren.

Dieser Umstand lässt sich, wie eine Studie an Mäusen nun zeigen konnte, womöglich auf eine Fehlfunktion der Synapsen von Nervenzellen im Belohnungssystem zurückführen. Die Forscher entdeckten, dass bei Mäusen mit Autismus die Synapsen im Belohnungssystem weniger plastisch auf Änderungen im sozialen Kontext reagierten und nicht verstärkt wurden. Patienten mit entsprechenden synaptischen Veränderungen könnten von einer Therapie profitieren, welche die Aktivität dieser Zellen erhöht.

Artikel in „Deutsches Ärzteblatt“ vom 16. August 2018, Link zum Artikel

Positive Studienergebnisse für den Einsatz von Neurofeedback bei Kindern mit Autismus

In einem Artikel vom 20.07.2018 hat die ÄrzteZeitung positiv über eine Studie zum Einsatz von auditivem Neurofeedback bei Kindern mit Autismus berichtete.

(München, 16.08.2018) In einer doppelblinden Studie mit 34 Teilnehmern, die für die Dauer von 12 Wochen täglich ein Neurofeedback Training  absolvierten, zeigten sich positive Veränderungen in Verhalten und neurologischen Funktionen. Daraus wurde geschlossen, dass diese Art der Therapie bei Kindern mit Autismus eine wirksame Hilfe darstellen könnte.

Es wird empfohlen, diese ergänzend zu anderen Therapieformen zu nutzen, wobei die Nutzung immer von einem Therapeuten begleitet und unterstützt werden sollte.

Mehr Informationen zu der Studie finden Sie hier.

Informationen und weiterführende Links über  Neurofeedback bei Autismus erhalten Sie hier auf unserer Website.

„Ritalin ist kein Ruhigstellen“: Interview mit ADHS-Experte in Westfalenpost

Prof. Fricke, ADHS Experte, äußert sich im Interview mit der Westfalenpost zu der neuen ADHS-Leitlinie und der ADHS-Therapie. Er verrät außerdem, dass er zurzeit auch Neurofeedback als Behandlungsmethode untersucht.

(München, 10. Juli 2018). Die Westfalenpost hat am 08. Juli 2018 ein Interview mit dem ADHS Experten Prof. Oliver Fricke, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Gemeinschaftskrankenhaus in Herdecke und Lehrstuhlinhaber an der Universität Witten/Herdecke veröffentlicht, der sich anlässlich der reformierten ADHS-Leitlinie zu Therapiemöglichkeiten und Ritalin-Gabe äußert.

Die AWMF Leitlinie empfiehlt eine medikamentöse Behandlung auch bei mittelschwerer Ausprägung der ADHS-Erkrankung. Laut Westfalenpost halte Prof. Fricke die Leitlinie trotzdem für fortschrittlich. Entgegen der öffentlichen Meinung, so Fricke, sei eine Medikamentengabe keine Ruhigstellung, sondern sinnvoll, wenn sie den Patienten erlaube Dinge zu tun, welche sie sonst nicht abrufen könnten.

In dem Interview mit der Westfalenpost verweist Prof. Fricke jedoch auch darauf, dass Medikamente nur ein Baustein in der Therapie von ADHS seien und, auf den Patienten abgestimmt, auch Verhaltenstherapie, Ernährung und Bewegung zur Behandlung beitrügen. Zudem erforsche der Experte derzeit auch die Neurofeedback-Methode als weiteren Behandlungsansatz.

Den vollständigen Artikel können Sie hier abrufen.

Neurofeedback als ergänzende Therapie in Leitlinie für AD(H)S

Neurofeedback wird als Behandlungsoption für AD(H)S in der überarbeiteten Leitlinie „ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“ (AWMF-Registernummer 028-045) aufgeführt.

Als Behandlungsoption mit moderater Evidenz kann Neurofeedback als ergänzende Maßnahme im Rahmen eines Behandlungsplanes bei AD(H)S für Kinder, die älter als sechs Jahre sind, eingesetzt werden.

Wird Neurofeedback eingesetzt, soll mittels gut untersuchter Protokolle trainiert werden und die Behandlungsdauer ausreichend lang sein (mind. 25 bis 30 Sitzungen). Außerdem sollte Neurofeedback, als Intervention auf verhaltenstherapeutischer Basis, von entsprechend ausgebildeten Therapeuten mit fundierten Kenntnissen über die Therapiemethode, durchgeführt werden.

Die Leitlinie richtet sich an Personen, die beruflich mit der Diagnostik, Therapie oder Prävention von AD(H)S zu tun haben, z.B. Ärzte, Psychotherapeuten, Ergotherapeuten aber auch Lehrer.

In einem evidenz- und konsensbasierten Verfahren haben Experten verschiedener Verbände und Fachgesellschaften, darunter federführend die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP), die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V. (DGPPN) und die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin e.V. (DGSPJ), Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie einer AD(H)S bzw. Hyperkinetischen Störung ausgesprochen und diese mit einem Empfehlungs- bzw. Evidenzgrad beurteilt.

Die überarbeitete Leitlinie „ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“ (AWMF Registernummer 028-045) wurde am 22.06.2018 veröffentlicht und ist auf dem AWMF-Portal abrufbar: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-045.html.