Neurofeedback Wiki
Unser Neurofeedback Wiki soll Ihnen als kleines Lexikon dienen. Aufgrund der Grund- und Fachbegriffe, die immer wieder im Zusammenhang mit Neurofeedback auftreten, soll das Wiki zu ihrem Verständnis beitragen.
AUnter Anamnese versteht man eine systematische Befragung, um den Gesundheitszustand einer Person umfassend zu erheben. Sie erfolgt in der Regel durch den Arzt. Dabei werden nicht nur aktuelle Beschwerden berücksichtigt, sondern auch die bisherige Krankengeschichte und chronische Erkrankungen. Ebenso werden Veranlagungen, wie zum Beispiel Allergien oder genetische Risiken einbezogen. Es wird also auch bedacht, ob bestimmte Krankheiten bereits in der Familie vorkamen.
Eine Amplitude misst man in Volt (V) und dient zur Beschreibung von Schwingungen. Dabei beschreibt sie die maximale Schwankung einer meist sinusförmigen Welle. Die Amplitude steht dabei in direktem Zusammenhang mit der Frequenz. Je langsamer die Amplitude, desto niedriger ist die Frquenz.
Biofeedback ist die Rückmeldung körperlicher Signale. Infolge der Biofeedback Methoden können Körperfunktionen wahrnehmbar gemacht werden, über die wir normalerweise keine bewusste Wahrnehmung haben.
Alles worüber wir Feedback bekommen, können wir auch lernen zu verändern. Somit z.B: Herzschlag, Durchblutung, Muskelspannung, Schweißdrüsenaktivität, Atmung oder auch die Gehirnaktivität (= Neurofeedback oder EEG-Biofeedback).
Der Begriff stammt aus dem Griechischen Wort für Gerhirn (encephalon) und schreiben (gráphein) und dient zur Aufzeichnung der Summe der elektrischen Hirnströme indem mittels Elektroden die elektrischen Signale an der äußeren Schicht des Gehirns – der sogenannten Hirnrinde – gemessen werden. Auf Grund der Aktivität zahlreicher großer Nervenzellverbände entstehen diese Hirnströme. Zum Einsatz kommt die Elektroenzephalographie in der medizinischen Diagnostik, um zu überprüfen, ob das Gehirn Epilepsien aufweist, in der neurologischen Forschung und eben beim Neurofeedback.
Das Elektroenzephalogramm – ebenfalls EEG abgekürzt – ist die graphische Darstellung der Elektroenzephalographie. Es handelt sich dabei um das typishe Gehirnwellenmuster auf einem Blatt Papier oder auf einem Monitor – meist mehrere Wellen untereinander, wie es alle die, die schon einmal eine Untersuchung beim Neurologen gemacht haben kennen.
Eine Elektrode ist ein elektrisch leitendes Teil und dient beim Neurofeedback dazu, die elektrische Aktivität in der Hirnrinde abzuleiten – also zu messen. Dafür notwendig ist immer auch eine Gegenelektrode, um elektrische Ströme zwischen den beiden Elektroden befindlichen Gewebe messen zu können. Solche Elektroden werden beim Neurofeedback an der Kopfoberfläche angebracht – wie bei einem normalen EEG. Dabei sind die Elektroden meist sogenannte Klebeelektroden, die mit einer Leitpaste am Kopf „angeklebt“ werden. Das Anbringen der Elektroden sowie die Messung der EEG Signale des Gehirns ist vollkommen schmerzfrei. Eine Entfernung der Elektroden von der Kopfhaut ist nach einer Neurofeedback Sitzung ganz einfach möglich. Ebenfalls lassen sich die Reste der Leitpaste mit einem Tuch entfernen.
Eine Frequenz misst man in Hertz (Hz). Darunter versteht man die Anzahl von Schwingungen in einer festen Zeiteinheit – normalerweise pro Sekunde. Die Form der Schwingung ist dabei unbedeutend, jedoch steht die Frequenz in direktem Zusammenhang mit der Amplitude: Je niedriger die Frequenz, desto langsamer ist auch die Amplitude.
Frequenzbänder (oder auch EEG-Bänder) umfassen mehrere Frequenzen. Es handelt sich dabei also um Frequenzbereiche. Dabei ist die Einteilung gängiger Frequenzbänder ist vor allem historisch bedingt und gilt als teilweise überholt.
IGeL steht als Abkürzung für Individuelle GesundheitsLeistungen. Darunter fallen alle Leistungen, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.
Beim Neurofeedback besteht die therapeutische Herausforderung im Festlegen der Frequenzbereiche. Es müssen sowohl die Bereiche festgelegt werden, bei denen über den Monitor eine „Belohnung“ erfolgt, als auch die in denen keine erfolgt. Die Belohnung erfolgt über den Bildschirm indem beispielsweise eine Grafik schneller oder das Bild schärfer wird. Dadurch kann das Gehirn zur Verbesserung der Selbstregulierung animiert werden. Dabei werden unter Inhibit (engl.: Sperrung) solche Frequenzschwellen verstanden, ab denen keine Belohnung erfolgt.
Den Begriff Parameter kann man im Deutschen auch als Übergabewert bezeichnen. Vor allem auch in der Informatik ist Parameter ein gängiger Begriff. Bezogen auf Neurofeedback versteht man darunter bestimmte Werte die zu Beginn einer Sitzung eingestellt werden wie bspw. die Reward-Frequenz, also die Frequenz bei der eine Belohnung erfolgt. Diese bestimmte Einstellung wird dann von der Software bei der Verarbeitung der gemessenen EEG-Signale berücksichtigt und beeinflusst letztendlich die Animation auf dem Bildschirm. Um bei dem Beispiel der Reward-Frequenz zu bleiben: Die Animation auf dem Bildschirm erfolgt nur dann, wenn diese Reward-Frequenz auch erreicht wird. Letztendlich dienen Parameter also dazu festzulegen, welche Daten von der Software, wie verarbeitet werden sollen.
Die therapeutische Herausforderung beim Neurofeedback ist, die Frequenzbereiche festzulegen, bei denen über den Monitor eine „Belohnung“ erfolgt, indem bspw. eine Grafik schneller oder das Bild schärfer wird; sowie die Bereich bei denen keinen Belohnung erfolgt. Somit kann das Gehirn zur Verbesserung der Selbstregulierung animiert werden. Demzufolge versteht man unter Reward (engl.: Belohnung) solche Frequenzschwellen, ab denen eine Belohnung erfolgt.